Ich schlafe derzeit teilweise noch sehr schlecht, wegen diesem Hartneckigen Reizhusten. Umso genervter war ich, als es heute an der Tür klingelte. Philipp war schon wach, aber mich hatte man so richtig aus dem Schlaf geklingelt. Es war jemand von der Sozialversicherung, zwecks einer Umfrage. Ich meinte zwar, er, also Philipp solle sagen, wir hätten kein Interesse, an dieser Umfrage teilzunehmen. Er schloss die Türe zwischen Vorraum und Wohnzimmer, aber ich konnte trotzdem ganz gut hören, wie er sich mit der Dame für einige Minuten unterhielt. Wenn jemand sehr aufdringlich ist, lässt Philipp sich leider sehr schnell zu etwas überreden, kann nicht nein sagen.
Naja jedenfalls war und bin ich etwas verstimmt, einerseits weil ich so unsanft geweckt worden bin, und andererseits weil Philipp sich doch voll labern hat lassen.
Mein Pesimistisches Ich meinte gerade: „Na wenn der Tag so beginnt, ist er eh schon gelaufen!“. Mit diesem Gedanken, dieser Aussage möchte ich mich aber nicht einfach so abfinden. Es ist sommerlich draußen, der Tag ist noch jung. Also entgegnete ich mir selbst: „Ja, früher war das so, wie ich noch in diesem Ungesunden Dienstverhältnis war. Aber die Zeiten haben sich jetzt geändert. Wieso steckst Du, Pesimistisches Ich noch immer so in der Vergangenheit fest?“. Naja, diese pesimistische Seite an mir oder in mir zeigt sich schon bei jeder Kleinigkeit und will mich runterziehen. Mittlerweile habe ich meine Gefühlswelt aber schon so gut unter Kontrolle, dass ich bewusst gegensteuern kann. Abstürze und depressive Phasen sind bei mir selten geworden, auch wenn man sie nie ganz ausschließen kann. Ich hielt mir vor Augen: „hey, Dir gehts in Wahrheit jetzt eigentlich ganz gut. Du führst eine gute Ehe, hast einen tollen Mann, zwei wunderbare Katzen, hast es geschafft, aus dem Hamsterrad auszubrechen, hast über Amazon direkt Publishing Dein erstes EBook veröffentlicht usw.“. Ja, in solchen Momenten, wo der Pesimismus umsich greift, ist es wichtig, sich all das Positive im Leben bewusst zu machen.
Das Schreiben ist auch ein gutes Ventil. Schreiben ist schon fast essenziell in meinem Leben. Ja, es vergeht fast kein Tag, an dem ich nicht irgendwas schreibe. Der Schriftliche Ausdruck liegt mir im Blut und passiert einfach, wie atmen, essen, trinken und schlafen, das macht man schließlich auch jeden Tag automatisch. Schreiben ist eine Art von Seelennahrung.
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