Mittwoch, 5. September 2018

Innenschau, das Kind und die Frau, Gedicht vom 04.09.2018

Das nachfolgende Gedicht habe ich gestern geschrieben. Es passt am Besten in dieses Blog.

Innenschau, das Kind und die Frau

Da ist die Frau,
die sich bemüht,
jeden Tag aufs Neue
sich für ein Leben in Liebe und Freude entscheidet.
Ihr gegenüber ist das Kind,
welches immer noch
an den vielen, alten Verletzungen leidet.
Die alten Wunden waren schon dabei,
zu heilen,
doch aktuell schießt jemand auf sie,
wie mit schmerzenden Pfeilen.
Das Kind fragt die Frau,
möchte wissen:
„Warum werden alte Wunden
immer wieder
neu aufgerissen?“
Die Frau hört
des Kindes Klagen,
kann auf seine Frage allerdings
keine Antwort sagen.
Kummer und Ratlosigkeit
machen sich breit,
Kind und Frau wollten längst abschließen,
mit der schmerzvollen Zeit.
Aus alten Wunden
fließt Seelenblut,
da ist noch so viel Traurigkeit,
Verletztheit,
die weh tut.
Dann herrscht eine Zeit lang
bedrücktes Schweigen,
schließlich will die Frau dem Kind
ihre Zuneigung zeigen.
Sie nimmt das Kind in den Arm,
hält es geborgen,
sanft und warm.
Schließlich die Frau
zum Kinde spricht:
„Warum die Wunden wieder aufgerissen werden,
genau weiß ich es nicht.
Aber vielleicht muss man diese Gefühle
nochmals fühlen,
auch wenn sie weh tun,
und uns aufwühlen.
Und dann, es darf geschehen,
wir lassen sie los,
das Alte darf nun
endgültig gehen.“
„Ach, wenn das alles
nur so einfach wär!“,
antwortet das Kind,
das Herz ist schwer.
Soweit die Impressionen
meiner Innenschau,
ja, beides bin ich,
das Kind und die Frau.
Ich hätte mir gewünscht,
diese Gedanken der Innenschau
zu einem positiven Ende zu bringen,
aber die negativen Gefühle
sind nunmal da,
somit kann man nichts erzwingen.

04.09.2018

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen