Steine und Sand
Ein Philosophieprofessor stand vor seinen Studenten und hatte ein paar Dinge vor sich liegen. Er begann seine Vorlesung damit, ein großes leeres Mayonnaiseglas bis zum Rand mit großen Steinen zu füllen. Anschließend fragte er seine Studenten, ob das Glas voll sei. Sie bejahten dies.
Der Professor nahm eine Schachtel mit Kieselsteinen, schüttete sie in das Glas und schüttelte es leicht. Die Kieselsteine rollten natürlich in die Räume zwischen den größeren Steinen. Dann fragte er seine Studenten erneut, ob das Glas jetzt voll sei. Sie stimmten wieder zu und lachten.
Der Professor lächelte ebenfalls, nahm eine Schachtel mit Sand und schüttete ihn in das Glas. Natürlich füllte der Sand nun die letzten Zwischenräume im Glas aus.
"Nun", sagte er dann, an seine Studenten gewandt, "Ich möchte, dass Sie erkennen, dass dieses Glas wie ihr Leben ist! Die Steine sind die wichtigen Dinge im Leben: Ihre Familie, Ihr Partner, Ihre Freunde, Ihre Kinder, Ihre Berufung, Ihre Gesundheit - Dinge, die - wenn alles andere wegfiele und nur sie übrig blieben - ihr Leben immer noch erfüllen würden.
Die Kieselsteine sind andere, weniger wichtige Dinge, wie z.B. Ihr Job, Ihre Wohnung, Ihr Haus oder Ihr Auto. Und der Sand symbolisiert die ganz kleinen Dinge im Leben. Wenn Sie den Sand zuerst in das Glas füllen, bleibt kein Raum für die Kieselsteine oder die großen Steine.
So ist es auch in Ihrem Leben: Wenn Sie all ihre Energie für die kleinen Dinge in ihrem Leben aufwenden, haben Sie für die großen keine mehr. Achten Sie daher auf die wichtigen Dinge, nehmen Sie sich Zeit für die Dinge, die Ihnen am meisten am Herzen liegen. Es wird noch genug Zeit geben für Arbeit, Haushalt, Partys usw. Achten Sie zuerst auf die großen Steine - sie sind es, die wirklich zählen. Der Rest ist nur Sand."
Ich meinte daraufhin, es wäre super, dies in der Praxis umzusetzen.
Diese Woche, also heute brachte sie die nötigen Utensilien mit. Ein Glas, große, kleine Steine, und Sand.
Als Erstes sollte ich überlegen und benennen, was die großen Steine in meinem Leben symbolisieren. Ein Beispiel, mein Partner. Die großen Steine kamen als Erstes in das Glas.
Als Nächstes dann die Kieselsteine, die weniger wichtigen Dinge. Auch wieder ins Glas.
Und schließlich zum Abschluss der Sand, für die ganz kleinen Dinge. Damit wir mit dem Sand keine Sauerei am Tisch und Boden anrichten, habe ich den Sand nicht einfach hineingeschüttet, sondern löffelweise ins Glas gefüllt.
Ein Glas voller Leben. Mir hat unser Projekt heute in der Therapiestunde richtig viel Spass gemacht. Ich wollte diese Erfahrung gerne teilen, weil sich jeder etwas daraus mitnehmen kann.
Begeistert hat Philipp dann das (fast) volle Glas fotografiert.
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