Ein kurzer Titel, aber ein dafür umso längerer Eintrag.
Ein turbulenter Wochenbeginn, mit zwischenmenschlichen Problemen, bzw. Klärungsbedarf, zwischen mir und einer, ... naja sagen wir mal Mailbekanntschaft. Nein, eigentlich war/ist es mehr als nur eine Bekanntschaft. Sie und ich waren schon richtig dicke Freundinnen. Die Frau ist ebenfalls blind.
Wir hatten jetzt gut ein Jahr Sendepause, im Wahrsten Sinne des Wortes. Ich brach den Kontakt ab, weil ich mich mit der Zeit ausgenutzt fühlte. Sie kennt sich technisch, was Computer, Internet, etc. nicht so gut aus, hat mir immer mehr, immer heufiger Mails mit Webseiten, Html-Dateien im Anhang gesendet, und ich sollte die Webseiten im Anhang öffnen, ihr die Links kopieren und per Mail neu zuschicken, damit sie sozusagen einfach nur den Link öffnen muss. Okay, ich bin ja durchaus hilfsbereit, habe das anfangs so gut wie möglich mit gemacht, ihr die Links, die sie haben wollte rauskopiert aus der Adressleiste und geschickt, aber irgendwann war es mir zu viel.Ich fühlte mich nicht mehr als Freundin, sondern als „Linkkopiermaschine“. Ich konnte ihren Ansprüchen nicht mehr gerecht werden. Die Situation überforderte mich immer mehr, ich fand auch nie die richtigen Worte, um die Sache mit ihr zu klären, also habe ich einfach den Kontakt abgebrochen, und abgeblockt, alles Weitere, was von ihr kam einfach ignoriert und gelöscht. Zudem war es die Zeit rund um die psychiatrische Reha usw. und ich hatte genug eigene Probleme. Außerdem gibt es ja noch meinen Mann und die Katzen. Da war mir/ist mir die Zeit zu kostbar
Gut ein Jahr später erreichte mich am Sonntag eine Mail. Sie hatte auf einem Anzeigenportal, auf dem sich Blinde und Sehbehinderte austauschen, und in verschiedenen Rubriken Anzeigen aufgeben können, eine Anzeige aufgegeben, dass sie mich dringend sucht, weil sie einerseits wieder Kontakt mit mir möchte, aber vor allem wollte sie andererseits Klarheit haben, warum ich den Kontakt abgebrochen habe. Jemand hatte also diese Kontaktanzeige gelesen, jemand, der ebenfalls mit ihr in Kontakt ist. Er schrieb mich an, dass ich gesucht werde.
Okay, ich war überrascht, dass sie nach einem Jahr daherkommt und habe nicht mehr damit gerechnet.
Unabhängig davon schrieb mich gestern auf Facebook eine andere Mailbekanntschaft von ihr an, was denn los sei, warum ich ihr, meiner „Freundin“ nicht mehr schreibe. Sowohl auf die Nachricht in Facebook, als auch auf die Mail bezüglich der Kontaktanzeige habe ich geantwortet, was auch eine Ewigkeit gedauert hat, weil ich erst die richtigen Worte finden musste. Ich konnte/wollte mich nicht mehr verstecken. Es war mir schon unangenehm genug, dass meine „Freundin“ auf einem öffentlichen Portal diese Anzeige gemacht hat. Es hätte doch gereicht, wenn mich ihre andere Bekanntschaft auf Facebook privat anschreibt. Andererseits, mit dem, der auf die Anzeige meiner „Freundin“ reagiert hat, ist jetzt ein lockerer Mailkontakt entstanden.
Diese Frau, die mich auf Facebook anschrieb, war sozusagen Vermittlerin zwischen der „Freundin“ und mir, und auch der Mailkontakt, der auf die Anzeige hin entstand, nahm eine Vermittlerrolle ein.
Heute schrieb ich das erste Mal, nach einem Jahr wieder mit ihr. Sie war sauer, weil ich wegen diesem „kleinen Missverständnis“ einfach die ganze Freundschaft hingeschmissen, und den Kontakt abgebrochen habe. Ich habe ihr dann meinen Standpunkt geschildert und sie schrieb, sie wusste es nicht besser, immerhin ist sie kein Technik-Genie. Naja egal, die Sache war nun endlich geklärt.
So, für heute lass ich es gut sein. Es geht ja noch weiter in der Sache, im Moment überschlagen sich die Ereignisse, um es nochmals kurz zusammen zu fassen:
Sonntag: Ich bekam die Info wegen der Kontaktanzeige,
Montag: Eine andere Bekanntschaft von ihr kontaktierte mich via Facebook,
heute: Es gab einen klärenden Mailverkehr zwischen der „Freundin“ und mir.
Aber ich werde wohl keine Freundschaft mehr mit ihr eingehen. Warum, und was ich als Nächstes, gerade vorhin erfahren habe, darüber schreibe ich dann morgen.
Uff!!! Ich muss das ganze jetzt mal sacken lassen. Aber es tat gut, sich das Erlebte von der Seele zu schreiben, auch wenn es sehr lang geworden ist.
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