Donnerstag, 7. Februar 2019

ausführlich gebloggt 06.02.2019 Seelennacktheit und kein Worthülsentyp

Schon wieder Wochenmitte. Hatte heute meine Psychotherapie-Einheit, nächste Woche aber wieder ganz normal am Dienstag.
Ansonsten gibt es gar nicht so viel zu berichten. Heute nach längerer Zeit wieder einmal einen Eintrag in den Katzenblog geschrieben, zum Thema Katzen und Saugmonster äh... ich meine natürlich Staubsauger. ;-)
Ich wollte eigentlich darüber nichts mehr schreiben, aber die Enttäuschung und Aufregung von letzter Woche setzt mir immer noch zu. Ich habe gedacht, ich könnte es leichter wegstecken, leichter damit abschließen, aber dem ist nicht so. Ohne jammern zu wollen, aber ich kann es nicht leugnen, dass ich in meinem Leben schon so oft von anderen Menschen enttäuscht worden bin, und jede „Wunde“, die neu dazu kommt, braucht, so scheint es, länger, um abzuheilen. Da entschuldigt man sich, gesteht Fehler ein, und wird trotzdem noch, im übertragenen Sinne, mit Füßen getreten. Nein, ich will wirklich nicht jammern. Ich will aber auch nicht das Negative, was da ist, verdrängen. Ich habe oft genug, Jahre lang Theater gespielt, die Seelenmaskerade aufgesetzt, sodass nach außen hin alles in Ordnung schien, und wirklich nur wenige wussten, wie es mir wirklich geht. Und wo hat dieses Seelenmaskentheater geendet? Im Nervenzusammenbruch und Burnout. Ich habe Jahrelang in einem Job „funktioniert“, alle Warnhinweise von Körper und Seele verdrängt, ignoriert, immer schön brav meine Maske aufgesetzt, um es immer allen recht zu machen.
Und bei dieser ehemaligen Freundin war in gewisser Weise wieder das Selbe. Habe versucht, ihr bestmöglich zu helfen, bis ich mich wieder nur ausgenutzt gefühlt habe und aus Erschöpfung und Überforderung mit der Situation einfach den Kontakt abgebrochen habe.
Während ich diese Zeilen schreibe, kommen mir die Tränen. Ja, auch das musste und bzw. durfte ich wieder lernen, Tränen zu zulassen, nachdem mir seitens der Eltern immer eingetrichtert wurde: „Weinen tun nur Babys und Kleinkinder“.
Es fühlt sich immer noch so nackt und ungewohnt an, mir meine wahren Gefühle einzugestehen, sie einfach da sein zu lassen, ohne schnell wieder eine Maske drüber zu ziehen.
Meine Seele schickt mir ein Bild in den Kopf. Ich stehe in einer Gardarobe da, vollkommen nackt, im Raum noch viele andere Leute. Dieses Bild, könnte ich es malen, würde den Titel „Seelennacktheit“ bekommen. Die anderen Leute im Raum, in dieser Gardarobe, auf diesem Bild „Seelennacktheit“ symbolisieren alljene, die das alles lesen, was ich mir, mal mehr, mal weniger von der Seele schreibe. Um eines vorweg klar zu stellen: Natürlich würde ich niemals meinen physischen Körper nackt vor anderen, fremden Menschen zeigen. Diese Nacktheit ist rein symbolisch und bezieht sich auf meine Seele.
Ja und warum teile ich das eigentlich alles? Ganz einfach. Weil es da draußen vielleicht noch viele andere Menschen gibt, die ungefähr gleiche Erfahrungen gemacht haben, wie ich. Es hilft mir, alles öffentlich aufzuschreiben, mit dem Wissen, oder der Intention, das dies, was ich schreibe vielleicht jemand anderem eine Hilfe oder Inspiration sein kann. Wenn nicht jetzt, dann vielleicht später. Und ich bin nicht der Typ Mensch, der oberflächlich einfach ein paar Zeilen „hinknallt“, ich bin kein Worthülsentyp.
Puh wieder so viel geschrieben. Es gibt Tage und/oder bzw. Nächte, da fließt es einfach, da fließen die Wörter und Sätze einfach aus mir heraus. Es ist ein Fluss der Autentzität (schwieriges Wort man möge es mir entschuldigen wenn es falsch geschrieben ist), und ein Fluss des Verarbeitens und Bereinigens von allem, was mich so beschäftigt. Da ist sie auch wieder, die Seelennacktheit. Ganz nackt gebe ich mich dem Wasser dieses Flusses hin. Wasser natürlich nur im symbolischen, übertragenen Sinne. Gerade nämlich noch ein inneres Bild gehabt, wie ich im Wasser bin und mich von der Strömung tragen, und von Wellen umspülen lasse.
Der Fluss des Lebens, ich weiß nicht, wohin er mich noch trägt. In jedem Fall freue ich mich, wenn ich anderen Menschen durch mein Geschriebenes etwas mitgeben kann, damit beziehe ich natürlich auch meine Gedichte mit ein, nicht nur diesesLebenstagebuch. Und selbst, wenn jemand nur zum Zeitvertreib hier mitliest, egal, alles hat irgendwie seinen Sinn.
Wer weiß, ob jemand überhaupt die Zeit findet, meine, doch manchmal sehr langen und anspruchsvollen Beiträge durchzulesen. Aber diese Gedanken nur am Rande.
Und am Ende bin ich selbst immer erstaunt und fasziniert, wieviel da wieder zusammengekommen ist. Das Schreiben ist, neben der Psychotherapie immer noch die beste Therapie für mich.
Ach ja und zum Schluss noch, bevor ich vergesse, der Link zum neuen Katzenblogeintrag.

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